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Nachhaltige Wasseraufbereitung zum Schutz der Ressource

Wasser ist eine unverzichtbare Lebensgrundlage für Mensch und Natur. Aufgrund seiner Eigenschaften wird es als öffentliches Gut betrachtet, was konkret bedeutet: Niemand soll durch Preisgestaltung oder Eigentumsverhältnisse vom Zugang zu Wasser ausgeschlossen werden. Obwohl 70 % der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass die Hälfte der Weltbevölkerung bis zum Jahr 2025 in Regionen leben wird, die einen ungenügenden Zugang zu sauberem Wasser haben.1 Um diesem Szenario entgegenzuwirken, ist es umso wichtiger, die lebensnotwendige Ressource Wasser zu schützen – beispielsweise mithilfe von Wasseraufbereitung.

Bedeutung der Wasseraufbereitung für eine nachhaltige Zukunft

Für eine nachhaltige Wasserwirtschaft ist die Wasseraufbereitung von großer Bedeutung. Das aktuelle Wasser-Versorgungssystem sieht für Trinkwasser nach dem Gebrauch keine Wieder- oder Weiterverwendung vor, sondern eine „Entsorgung” im Klärwerk.2 Damit es als wichtige Ressource erhalten bleibt, ist seine Aufbereitung allerdings unabdingbar.

Das Wasserangebot in Deutschland ist so groß, dass allgemein nicht von einer Knappheit gesprochen werden kann. Jedoch werden im Zuge des Klimawandels zukünftig zwar feuchtere Winter, aber auch trockenere Sommer erwartet, was eine temporäre, regional begrenzte Wasserknappheit also nicht ausschließt.3 Die Aufbereitung sowie die Mehrfachnutzung von Wasser und Abwasser stellt in diesem Fall eine Entlastung der Ressource dar.

Abwasseraufbereitung in der Produktionsindustrie

Bei der Abwasseraufbereitung wird zwischen normalem Abwasser in Wohngebäuden und gewerblichem Abwasser aus der Produktion unterschieden. Ersteres erfordert normalerweise keine spezielle Behandlung. Industrielle Abwasser hingegen sind mit unterschiedlichsten Stoffen verunreinigt, dementsprechend hoch sind die Anforderungen an die Aufbereitungsanlagen.

Eine gute Wasseraufbereitungsanlage in der Industrie kann beispielsweise dazu führen, dass nach der Produktion keine schädlichen Stoffe durch das Abwasser in die Umwelt gelangen. Stattdessen wird es einem Wasserkreislauf zugeführt und ist nach der Aufbereitung genauso sauber wie zuvor, sodass es erneut für verschiedene Zwecke verwendet werden kann. Durch die Zuführung in einen solchen Zyklus wird das Wassermanagement Teil des Cradle to Cradle-Prinzips, welches eine zukunftsorientierte und absolut nachhaltige Methode der Wiederverwertung oder Entsorgung aller Ressourcen ist. Wissenswerte Informationen rund um dieses Nachhaltigkeitsprinzip haben wir für Sie im Beitrag zum Cradle to Cradle-Prinzip zusammengefasst.

Brunnenanlagen für nachhaltige Wasserbeschaffung

In der produzierenden Industrie kann die betriebsinterne Wasserversorgung auch durch eine eigene Brunnenanlage sichergestellt werden. Diese hilft auf lange Sicht gesehen nicht nur Kosten, sondern vor allem Wasser zu sparen. Ein Produktionszweig, in dem diese Art der Wasseraufbereitung Anwendung findet, ist die Herstellung von Reinigungsmitteln.4 Das Brunnenwasser kann unter anderem direkt in Heiz- oder Kühlsystemen verwendet werden. Für die Produktion selbst ist die Beschaffenheit des noch nicht aufbereiteten Brunnenwassers allerdings oftmals noch nicht ausreichend. In diesem Fall wird das Rohwasser aus den Tiefbrunnen gepumpt und in mehrstufigen Verfahren so aufbereitet, dass es als vollentsalztes Wasser in die Produktion fließen kann. Die Aufbereitung erfolgt durch ein physikalisch-technisches Verfahren, die sogenannte Umkehrosmose. Dabei wird der Umwelt zuliebe komplett auf chemische Zusätze verzichtet, da das Wasser durch eine semipermeable Membran gedrückt wird, in welcher die enthaltenen Salze aufgehalten werden. Einsatz findet das entsalzte Wasser sowohl in der Produktion als auch bei Reinigungs- sowie Spülvorgängen. Um den Kreislauf zu schließen, wird das Wasser nach seiner Verwendung entweder wieder der Aufbereitungsanlage zugeführt, in der die Verunreinigungen erneut beseitigt werden, oder – bei zu starker Verschmutzung – separat aufgefangen und gesetzeskonform entsorgt, um die Abwasserbelastung zu reduzieren.

Fazit: Deshalb ist die Wasseraufbereitung so wichtig

Um mit der sich weltweit verschärfenden Wasserknappheit umzugehen, ist die Wasseraufbereitung zwingend notwendig. Durch sie kann nicht nur der Verknappung effektiv entgegengewirkt werden, auch die Kosteneinsparungen sprechen für die Weiter- oder Wiederverwendung von Wasser. Besonders in der produzierenden Industrie sind Wasseraufbereitungsanlagen von großer Bedeutung, um nicht zuletzt die Umwelt vor verunreinigtem Abwasser zu schützen. Die Verwendung von eigenen Brunnenanlagen kann zudem die Wasserversorgung innerhalb der Betriebe nachhaltiger sowie kostengünstiger gestalten.


Quellen:

1. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/drinking-water

2. https://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/wasserversorgung_in_deutschland/pwieabwasseraufbereitung100.html

3. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3454.pdf

4. http://www.wachstum-mit-verantwortung.de/2015/09/im-kreislauf-nachhaltige-wasser-nutzung-bei-werner-mertz/