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Externe Hindernisse im nachhaltigen öffentlichen Einkauf überwinden

Viele Vergabestellen, die sich eingehender mit dem Thema der nachhaltigen Beschaffung beschäftigen, stoßen des Öfteren auf externe Probleme. Doch worin bestehen diese externen Hindernisse im nachhaltigen öffentlichen Einkauf und wie können Vergabestellen diese überwinden?

Mit der Frage, was die größten Hindernisse für den nachhaltigen öffentlichen Einkauf sind, haben sich im Jahr 2008 Walker et al. im Rahmen einer Untersuchung beschäftigt. Die Studie liegt damit zeitlich noch vor den im Jahr 2014 eingeführten aktuellen europäischen Vergaberichtlinien. Schließlich ist die Frage nach ökologischer Nachhaltigkeit in der öffentlichen Vergabe nicht erst in den letzten Jahren aufgekommen. Stattdessen handelt es sich um ein länger andauerndes Thema, das nicht an Brisanz verliert – sondern ganz im Gegenteil immer dringlicher wird.

Im Mittelpunkt der Untersuchung von Walker et al. stehen drei Fallstudien aus dem Bereich der öffentlichen Vergabe. Die Studienteilnehmer wurden dabei jeweils sehr ausführlich nach den möglichen Problemen befragt, welche die Einführung oder Verankerung einer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie in der öffentlichen Beschaffung verhindern.

Externe Hindernisse, die die nachhaltige Beschaffung erschweren

Als organisationsexterne Hindernisse gaben die befragten Teilnehmer an, dass sich insbesondere die strikten Vorgaben aus den Vergaberichtlinien als hinderlich erweisen. Hier kam bei einer tiefergehenden Befragung allerdings heraus, dass die Problematik vor allem aus Wissens- und Verständnislücken zu bereits bestehenden Handlungsspielräumen im Vergaberecht besteht.

So würde diese Hürde dann genau genommen eher an der Schnittstelle zwischen organisationsinternen und organisationsexternen Hindernissen liegen.

Ein weiteres Hindernis, das die Befragten nannten, sei auch das fehlende Engagement der Lieferanten zur Bereitstellung ökologisch nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen. Ebenso wurden auch ungünstige Marktstrukturen bemängelt.

Beispielhaft wären Märkte anzuführen, in denen nur wenige Lieferanten zu finden sind. Hier ist es für den öffentlichen Auftraggeber fast unmöglich den Lieferanten zu wechseln, sollte dieser nicht die geforderten ökologischen Anforderungen erfüllen.

Wie Sie externe Hindernisse im nachhaltigen öffentlichen Einkauf überwinden

Auch wenn die Vergabestellen oft nur wenig Einfluss auf die externen Probleme bei der konsequenten Durchführung und Verankerung einer nachhaltigen Beschaffung haben, heißt das nicht, dass diese Hürden unüberwindbar sind. Auch viele organisationsexterne Barrieren lassen sich relativ einfach überwinden.

So zeigt sich, dass eine gute Marktkenntnis der verantwortlichen öffentlichen Einkäufer eine große Rolle dabei spielt, ob externe Hindernisse im nachhaltigen öffentlichen Einkauf überwunden werden können. Denn nur so lassen sich Ersatzprodukte identifizieren, mit denen die ökologischen Anforderungen erfüllt werden können.

Hier können gezielte Weiterbildungen sowie der Besuch von entsprechenden Veranstaltungen wie beispielsweise Messen hilfreich sein, um einen besseren Überblick über nachhaltige Hersteller und Anbieter zu erhalten.

Darüber hinaus lassen sich viele organisationsexterne Hindernisse im nachhaltigen öffentlichen Einkauf auch organisationsintern durch gestärkte Kenntnisse über mögliche  Spielräume im Vergaberecht relativ einfach überwinden. In diesem Fall bieten gezielte Schulungen und Trainings gute Ansatzpunkte.